Bis zu 200 Personen könnten behelfsmäßig im Notfall im Veranstaltungszentrum Schwagstorf untergebracht werden
– Übung des DRK-Betreuungsdienstes – Teil II
Dem DRK-Kreisverband Wittlage ist die Aufgabe der „Betreuung“ im Rahmen des Katastrophenschutzes übertragen worden. Das Land Niedersachsen stellte für diesen Zweck Spezialfahrzeuge, jeweils große Gerätekraftwagen für Logistik und Betreuung mit Ladebordwand und Hilfsmitteln zur Verfügung.
Bisher kam es bei Bombenräumungen im Stadtgebiet Osnabrück zu kurzzeitigen Evakuierungen, wo die Anwohner vom OS-Betreuungsdienst in beheizbaren Räumen mit Verpflegung versorgt wurden. Es gibt weitere denkbare Katastrophenfälle, etwa bei einem Zugausfall auf freier Strecke oder bei Frost und Kälte gibt es einen „Black-aut“, also einen Stromausfall in einer Wohnsiedlung, der kurzzeitig nicht behoben werden kann. Dann leistet der Betreuungsdienst des DRK-Kreisverbandes Wittlage den jeweils betroffenen Opfern auf Anforderung der Katastrophenbehörde Hilfe.
Es gibt für das Freigelände Zelte, die auch beheizt werden können. Besser aber sind feste Unterkünfte, wie das im Teil I beschriebene Veranstaltungszentrum in Schwagstorf.
Christoph Hagemann, der DRK-Verantwortliche für die Betreuungseinheit im DRK-Kreisverband, informierte die DRK-Helfer über das vorstellbare Einsatzszenario. Es ging konkret darum, dass die Helfer die neu überlassenen Einsatzmittel erproben, um dann im möglichen Einsatzfall schneller ankommende Menschen in einer Notlage versorgen zu können. Bis zu 72 Stunden könnte eine solche Notlage andauern, zumindest nach dem Konzept.
Nach dem vorgegebenen Raumkonzept würden die DRK-Kräfte in der Turnhalle einen Schlaf- und Ruheraum mit bis zu 200 Betten einrichten. Die vorhandenen 100 Notbetten, die je eine Traglast von 227 kg haben und doppelstöckig aufgebaut werden, sind jeweils in großen Kunststoff-Taschen verpackt. Der Aufbau ist nicht kompliziert, wenn die Helfer die Bedienungsanweisung kennen. Die Betten können provisorisch auch zu Sitzbänken umgestaltet werden. Für Kinder gibt es kürzere und schmalere Betten, die dichter auf dem Boden stehen.
In der Abschlussbesprechung stellte DRK-Verantwortlicher Christoph Hagemann fest, dass das Veranstaltungszentrum Schwagstorf gute Voraussetzungen bietet, um hier vorübergehend ein Evakuierungszentrum einzurichten, weil ausreichend sanitäre Einrichtungen zur Verfügung stehen und auch kranke und gebrechliche Menschen zu ihrem Schutz separat untergebracht werden können. Der DRK-Kreisverband Wittlage ist mit seinem katastrophenmäßigen Betreuungsdienst auch in der Lage, eine Notunterkunft mit Zelten aufzubauen. Speziell für die Trinkwasserversorgung gibt es die notwendigen technischen Geräte und auch Zeltheizungen können über Aggregate betrieben werden. Regelmäßiges Üben ist notwendig, damit es im konkreten Notfall auch unter schlechten Witterungsbedingungen schnell ein Hilfsangebot gibt.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer