Das 6. Zoom-Meeting des DRK-Kreisverbandes Wittlage
Thema: Gerätekunde
Während viele Organisationen und Vereine zur Vermeidung einer Infektionsgefahr in Zeiten der Corona-Krise alle Aktivitäten eingestellt haben, wird beim DRK-Kreisverband schon seit einigen Wochen eine virtuelle Ausbildung angeboten, und zwar mit gutem Erfolg. Kreisbereitschaftsleiter Kai Kuckert und Raphael Fietz haben schnell die Vorzüge des Zoom-Meeting-System erkannt und in die DRK-Ausbildungsarbeit integriert. Es handelt sich bei diesem Dienst um einen US-amerikanischen Anbieter, folglich sind alle Begriffe in englischer Sprache. „Host“ = Gastgeber der „Meetings“ = der virtuellen Treffen im Netz war wiederum Raphael Fietz, beruflich als Sparkassenfachwirt mit den neuen Medien gut vertraut. Der Host lädt die Teilnehmer mit einer Identifikationsnummer und einem Passwort zu seinem Treffen ein. „Ungebetene Gäste“ sind so ausgeschlossen. Fast alle Universitäten arbeiten inzwischen mit diesem System und betreiben „distance learning“, auf Abstand lernen (Fernunterricht). Schulen haben teilweise ein anderes System oder sie haben nur Handzettel mit Übungsaufgaben verteilt, weil die Schulbehörden die Lehrkräfte nicht in die Möglichkeiten der neuen Medien unterwiesen haben. So ging viel Zeit sinnlos verloren für Schüler und Erwachsene.
Die DRK-Führungskräfte boten jetzt eine Gerätekunde im Außenbereich des DRK-Sozialzentrums an. DRK-Fahrzeug- und Gerätewart Sebastian Meyer und seine Lebensgefährtin DER-Helferin Rieke Kretzschmar zeigten die einzelnen Geräte mit einer zweiten Kamera, während DRK-Kreisbereitschaftsleiter Kai Kuckert die Funktion erklärte. So hatten die Teilnehmer an ihren Endgeräten die Vorstellung in Bild und Wort, zeitgleich, auch mit der sofortigen Fragemöglichkeit. Hierzu kann im Chat eine kurze Frage geschrieben werden, die wahlweise für alle Teilnehmer sichtbar ist oder eben nur für den Gastgeber. Waren Bild- oder Tonqualität nicht optimal, die Teilnehmer konnten dies sekundenschnell mitteilen, so dass die Korrekturen vorgenommen werden konnten. Inzwischen hat beim DRK-Kreisverband die virtuelle Ausbildung schon eine Perfektionsreife erreicht, die weithin Anerkennung findet. Der DRK-Kreisverband Wittlage gibt seine durchaus positiven Erfahrungen gern weiter, so dass andere Hilfsorganisationen oder Vereine die Chance nutzen, um aus den gegenwärtigen Beschränkungen das Beste zu machen, weil Stillstand in der Ausbildung lähmend ist. Da persönliche Daten kaum in der Plattform eingebracht werden, gibt es keine datenschutzrechtlichen Probleme und die Kosten sind vergleichsweise minimal.
Die Aufgabe des ehrenamtlich organisierten Sanitätsdienstes ist es, bei einem Massenanfall von Verletzten, auch in unwegsamen Gelände, schnell und wirkungsvoll Hilfe zu leisten. Wald- und Feldbereiche sind oft schwer oder kaum erreichbar für Rettungsfahrzeuge oder auch Rettungshubschrauber. Deshalb sind die DRK-Hilfskräfte im Altkreis Wittlage nach den Vorgaben des Katastrophenschutzes im abseitigen Gelände zur Erstversorgung Behandlungsplätze aufzubauen. Katastrophen finden nicht nur bei Sonnenschein statt, sondern oftmals bei Regen, Sturm und Kälte. Verletzte mit kleinen oder größeren Blessuren oder auch nur Opfer eines Schadensfalles, die unter einem Belastungssyndrom durch den Schock leiden, sollen provisorisch in einem sehr schnell aufzubauenden größeren Zelt untergebracht werden, dies versehen mit einer Innenbeleuchtung und einem Zeltheizgerät. Um dieses Szenario ging es in der virtuellen Ausbildung beim DRK. Die teilnehmenden Helfer lernten alle Großgeräte kennen, die Ersatzstromerzeuger mit 8 KVA, 375 kg schwer, stationiert auf einer Transportpalette oder handliche 5 KVA Stromerzeuger, die mit 110 kg leichter im Gelände bewegt werden können. Sebastian Meyer demonstrierte den Aufbau der Teleskop-Dreibein-Stative für die unterschiedlichen Strahler auf dem Behandlungsplatz und im Zelt, in dem Notärzte und Sanitätshelfer sich im geschützten Bereich um Verletzte kümmern können. Menschen, die einen Schock erlitten haben und die verletzt sind, fühlen sich oftmals frierend, so dass eine Zeltheizung kein Luxus, sondern Teil der Nothilfe ist. Die DRK-Helfer auf den Behandlungsplätzen sind mit der eigenen technischen Ausstattung unabhängig von den Rettungskräften anderer Hilfsorganisationen, die vor Ort die Verletzten aus Trümmern oder Schadenslagen retten oder bergen.
DRK-Kreisbereitschaftsleiter Kai Kuckert stellte dann ein neues Spendensystem für das gemeinnützig tätige Rote Kreuz vor. Nicht nur aktive und passive Mitglieder des DRK, sondern auch Freunde und Förderer, können bei der Bestellplattform Amazon demnächst dem DRK-Kreisverband Wittlage e.V. von bestimmten Bestellungen 0,5 Prozent der Warensumme als Geldspende zukommen lassen ohne dass der Warenpreis ansteigt. Die Kunden müssen sich dann im Suchfeld ihren eigenen Kunden-Account mit smile-amazon.de verknüpfen. Der DRK-Kreisverband Wittlage hat alle rechtlichen Voraussetzungen für die Anerkennung erfüllt. Die zukünftig aus dieser neuen Form der Förderung erwarteten Mittel sollten gewissenhaft nur für Einsatz- und Ausstattungsmittel im anerkannten DRK-Dienst verwandt werden.
Text und Bilder: Eckhard Grönemeyer