Der DRK-Kreisverband Wittlage ist auch unter den Einschränkungen der Pandemie einsatzbereit
– die ganztätige Kreisbereitschaftsversammlung am 12. Februar wurde vorbereitet
Stillstand ist bekanntlich Rückgang. Diesen kann sich eine Sanitätsorganisation wie das DRK im „Wittlager Land“ nicht leisten. In der Dienstversammlung, die im Sozialzentrum des DRK-Kreisverbandes in Wittlage unter einem kontrollierten Hygienekonzept stattfand berichtete Bereitschaftsleiterin Melanie Sälter von dem Brandeinsatz des Fachwerkhauses an der Nikolaistraße und einer Explosion in Melle. Die Sanitätskräfte der Ortsvereine Bad Essen und Bohmte sicherten diese Einsätze mit durchgeführten Krankentransporten zu Kliniken ab.
Dennis Bettenbrock vom DRK-Ortsverein Bohmte berichtete, dass dort 38 aktive Hilfskräfte zur Verfügung stehen und das hier in Kürze die Wahlen anstehen für die örtliche Bereitschaftsleitung.
Zugführer Raphael Fietz berichtete von dem Einsatz im Ahrtal; hier war der DRK-Kreisverband mit 22 aktiven Hilfskräften im mehrtägigen Einsatz, indem Absicherungen, Betreuungsdienste und leichte Sanitätsleistungen erbracht wurden. Dieser Einsatz habe bei der Helferschaft einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Margot Appelt berichtete für die Verpflegungsgruppe im DRK-Kreisverband von der Übernahme eines neuen Transportfahrzeuges, ein Höhepunkt für die Aktiven in der Küchengruppe. Die bekannte „Wittlager Mahlzeit“ sei wegen der Pandemie ausgesetzt, vielleicht ist es schon im Frühjahr möglich, diese Veranstaltung wieder anzubieten, wenn die Corona-Infektionslage dies zulässt. Für die nächsten Wochen gibt es bereits 12 Verpflegungstermine.
Sanitätsfachkraft Dennis Bettenbrock und Kai Hofmann hatten sich intensiv mit der Vereinheitlichung und Bestückung der Notfallrucksäcke für den Sanitätsdienst befasst. Im Kreisverband Wittlage soll möglichst alles einheitlich gestaltet werden, so dass im Notfall ein Helfer aus Bohmte auch auf einem Einsatzfahrzeug des Bad Essener Ortsvereins tätig werden kann. Alles ist dann künftig gesichert nach Notfall- und Wundversorgung, Beatmungszubehör Erwachsene, Diagnostik und andere Sachgebiete.
Demnächst soll der geprüfte Sanitätsdienst auch über spezielle verschreibungspflichtige Medikamente für den Akuteinsatz nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Hier ist ein gesicherter verantwortungsbewusster Umgang zwingende Voraussetzung, so dass die ärztliche Freigabe erfolgen kann. Künftig soll es an Bord der Einsatzfahrzeuge auch Hilfsmittel für Kindernotfälle geben sowie eine Tasche mit Hilfsmitteln für Traumata-Betroffene.
Die Bekleidung für die Einsatzkräfte im DRK-Kreisverband organisiert und bestellt Andrea Kühling, letztjährig rund 280 Teile mit einem Kostenaufwand von rund 10.000 Euro. Rückläufige Einsatzkleidung wird nach einer Reinigung als Reserve vorgehalten.
Die Aufgaben der neuen Fachgruppe Technik und Sicherheit stellte Gruppenführer Kuckert vor. Die Vielzahl der technischen Geräte müssen Inventarisiert werden, Wartungs- und Prüftermine überwacht werden und Lagerräumlichkeiten sollen als Depot vorgehalten werden.
Alle aktiven DRK-Helfer haben mit einem Zugangscode das online-Zugriffsrecht zu ihrer Personalakte. Hier sind alle Ausbildungsbefähigungen niedergelegt, die Erreichbarkeit, die erhaltene Dienstbekleidung und anderes mehr.
Kreisbereitschaftsleiter Kai Kuckert möchte zur Förderung der Kameradschaft nach der Pandemie einen „DRK-Kino-Abend“ mit Getränken und Knabbereien anbieten. Gezeigt werden könnte auf einer Großleinwand ein geeigneter Spielfilm und der Teilnehmerkreis wäre für alle im DRK-engagierten Kräfte geplant. Ein Versuch, um die Motivation im Ehrenamt zu steigern.
Im Bereich der Einsatzfahrzeuge soll es 2022 einen Gerätekraftwagen für die Logistik im 13 Tonnen-Gesamtgewicht-Bereich ca. geben, evtl. mit Ladebordwand. Das Land fördert dieses Projekt finanziell im Rahmen des Katastrophenschutzes. Außerdem sollen zwei abhängige mobile Feldkochherde abgegeben werden und ein modernes Feldkochgerät für die Verpflegungsgruppe beschafft werden. Außerdem soll ein Kühlanhänger durch ein neues Modell ersetzt werden.
Abschließend konnte Kreisbereitschaftsleiter Kai Kuckert eine Anfrage des hauptamtlichen Rettungsdienstes im Landkreis Osnabrück vorstellen. Hier geht es darum, im extremen Ausnahmefall ehrenamtliche und qualifizierte Fachkräfte für die lebenswichtige Infrastrukturaufgabe des Rettungsdienstes aus dem Ehrenamt heranzuziehen. Die Pandemie hat bundesweit erstmals bewusst werden lassen, dass Vorkehrungen für einen Ausfall von Einsatzkräften nicht gänzlich ausgeschlossen werden sollten.
Foto und Text: Eckhard Grönemeyer