Die neue DRK-Rettungswache in Ostercappeln in Verkehrsgünstiger Lage für den Notfall-Einsatz
Die neue DRK-Rettungswache in Ostercappeln - Teil I Standort-Beschreibung
Der Standort am Ortsausgang der Ortschaft Ostercappeln ist für die Rettungswache günstig ausgewählt. Nur wenige hundert Meter und der ausrückende Rettungswagen hat die Bundesstraße 51 erreicht, Blaulicht und Signalhorn bei einer Einsatzfahrt können so kaum unmittelbar angrenzende Anlieger zu nächtlicher Ruhezeit beeinträchtigen. Das Grundstück der DRK-Rettungswache liegt deutlich außerhalb der Ortschaft Ostercappeln, planungsrechtlich im Außenbereich. Hier entstand in nur 12 Monaten ein moderner eingeschossiger Zweckbau in Flachdach-bauweise: die neue Rettungswache Ostercappeln. Eigentümer ist die Baugenossenschaft Landkreis Osnabrück e.G. (BGLO).
Der Rettungsdienst, der an 365 Jahrestagen rund um die Uhr besetzt ist und der bei Unfällen im Straßenverkehr, im Haushalt oder in den Industriebetrieben angefordert wird, aber auch bei schwersten Erkrankungen, etwa bei Herz- und Kreislaufschwäche oder anderen Akut-Beschwerden über den Notruf 112 angefordert wird, deckt von der Rettungswache Ostercappeln das Gebiet des „Wittlager Landes“ mit den Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln ab, aber auch die angrenzenden Bereiche der Gemeinden Belm und Bissendorf.
Die Rettungswache liegt „im Grünen“, unmittelbar angrenzende Nachbarn gibt es nicht. Dies war das angestrebte Ziel, weil es so nicht zu Beeinträchtigung anderer Wohnanlieger kommt, weil der Rettungsdienst auch zu nächtlicher Ruhezeit angefordert wird. Es gibt eine gute verkehrsgünstige Anbindung an den Kreisverkehr Leckermühle mit den Abzweigen für die Bundesstraßen 65 in Richtung Bad Essen, nach Bohmte oder Belm und Bissendorf über die B 51 und in Richtung Venne/Schwagstorf über die B 218.
Die Anbindung der Rettungswache an das Krankenhaus ist zweckmäßig, weil von hier die Notärzte für den Rettungsdienst bereitgestellt werden, die von einer Fachkraft des DRK-Rettungsdienstes mit dem Notarzt-Einsatzfahrzeug zur jeweiligen Einsatzstelle gefahren wird. Bei einer entsprechenden Notfall-Lage sind also zwei Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes am Einsatzort, der RTW mit zwei Notfallsanitätern (ein qualifizierter Ausbildungsabschluss ist dafür erforderlich) und das Notarzt-Einsatz-Fahrzeug (NEF) mit dem Facharzt für Notfallmedizin und dem DRK-Fahrer. Ist der Patient in der Rettungskabine des RTW wird er dort vom Notarzt und einem Notfallsanitäter des Rettungsdienstes versorgt und überwacht mit den hochwertigen Monitoring-Geräten an Bord bis zum Weg in die Klinik, die für die Aufnahme des Patienten geeignet ist und die über die Aufnahme-Kapazität verfügt.
Da der Dienst „rund um die Uhr“ an 365 Tagen im Jahr geleistet wird, gibt es dann, wenn keine Einsätze anstehen und alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind, auch im Bereitschaftsdienst Ruhepausen. Die Mitarbeiter können auch, wenn es möglich ist, eine Schlafpause einlegen, so dass sie dann, wenn die Leitstelle einen Einsatz per Funk übermittelt, auch zu nachtschlafender Zeit ab sofort hellwach sind. Eine Alarmfahrt bei Wind und Wetter erfordert hohe Konzentration und die Einsatzkräfte bereiten sich schon während der Fahrt mental auf das mögliche Einsatzszenario – soweit dies aufgrund der Angaben der Rettungsleitstelle beim Landkreis Osnabrück annähernd bekannt ist – vor. Am Einsatzort angekommen soll möglichst optimal Notfallhilfe geleistet werden.
So gibt es eine Teeküche und Sitzecke, wo vor oder nach einem Einsatz die Rettungskräfte sich mit den Kollegen aussprechen können, manchmal auch, um die belastenden Bilder des Einsatzgeschehen, z.B. wenn Kinder zu Unfallopfern werden, zu verarbeiten. Der Laie oder Privatmann möchte solche Bilder eines Unfall-Ereignisses nicht sehen, und wenn doch als Ersthelfer oder Unfallbeteiligter, könnten schlaflose Nächte folgen bis hin zu einer posttraumatischen-Belastungsstörung. Auch langjährige Routine führt nicht automatisch dazu, dass menschliches Leid bei den Rettungsdienstleistern ausgeblendet werden kann.
So gibt es im Sommerhalbjahr einen großen Sonnenschirm, einen Grill und Sitzbänke unmittelbar am Gebäude, so dass ein Alarmsignal gehört und sofort auf den Einsatzmodus umgeschaltet wird.
Bei einem Einsatz wird das jeweilige Tor elektrisch hochgefahren, eine Warnlampe zeigt dies an. Die Einsatzfahrzeuge stehen jeweils in Fahrtrichtung in der Box und es dauert nur vielleicht 30 Sekunden und das Fahrzeug mit Zweier-Besatzung startet zum Einsatz.
Die neue Rettungswache ist auch betriebsbereit bei einem Ausfall des öffentlichen Stromnetzes, weil es eine Notstromversorgung gibt.
Betrieben wird die Rettungswache Ostercappeln (wie die neun weiteren im gesamten Gebiet des Landkreises Osnabrück) vom DRK-Rettungsdienst und Krankentransport im Landkreis Osnabrück e.V. (ein wirtschaftlicher Verein i.S. des § 22 BGB als Rechtsform). Vorstandsvorsitzender ist Bürgermeister a.D. Rainer Ellermann, der zudem auch ehrenamtlich DRK-Kreispräsident für den DRK-Kreisverband Wittlage ist. Geschäftsführer ist Heiko Wiesner und die Geschäftsstelle befindet sich in Osnabrück in der der Nähe zur Kreisverwaltung „Im Nahner Feld 6“ – info(at)drk-os.de Leiter der Rettungswache Ostercappeln, Bremer Straße 56, ist Maik Becker,
rettungswache.ostercappeln(at)drk-os.de
Im Teil II werden die Innenansichten und Ablaufe der Rettungswache vorgestellt.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer
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Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung des gemeinnützigen Vereins „Centrales Ländliches Vereins-Archiv e.V.“, Bad Essen, veröffentlicht.