DRK-Kreispräsident Rainer Ellermann konnte dem Jubilar die Ehrenurkunde für 65jährige Mitgliedschaft überreichen – ein seltenes Ereignis. Gustav Kröger aus Bohmte, der schon die „Ehrenmitgliedschaft“ im Roten Kreuz verliehen bekam, ist für seine treue Zuverlässigkeit Vorbild für nachwachsende Generationen. Als er sich im jugendlichen Alter dem DRK-Ortsverein Bohmte anschloss, befand sich die bescheidene Unterkunft noch in einem kleinen Saal bei Gieseke-Asshorn an der Bremer Straße. Die Bohmter Mannschaft, von der neben Gustav Kröger noch Hubert Skolasti, Reinhard Wack und Helmut Wolter in der Seniorengruppe Bohmte dabei sind, zeichnete über Jahrzehnte eine Kameradschaft aus, die auch im DRK-Kreisverband Wittlage in dieser tiefen Verbundenheit selten ist. Gustav Kröger, der das Maurerhandwerk einst erlernte und Jahrzehnte im einstigen Maurerbetrieb von Karl Mehl zuverlässig arbeitete, wirkte an vielen Bauprojekten im Altkreis Wittlage mit. Seine Freizeit widmete er neben der Familie, Haus und Garten, lebenslang dem Deutschen Roten Kreuz. Anfangs war im Sanitätsdienst, später auch im Fernmeldedienst, tätig. Es gab zwar schon Funkgeräte, aber lange Jahre wurden Feldtelefone zwischen einem Verbandsplatz und einer abgelegenen Schadensstelle genutzt und die mobilen Fernmeldekabel mussten ausgerollt und später wiederaufgenommen werden. An die modernen Medien heutiger Zeit dachte man nicht mal im Traume. Gustav, ein stets besonnener DRK-Mann, war fünf Jahre Gruppenführer und 25 Jahre Zugführer einer technischen Einheit im DRK, die insgesamt 15 Siege auf Kreisebene erreichte und einmal wurde die Bohmter Einheit Landessieger bei einem Wettkampf. Die beteiligten DRK-Helfer waren in ihrem Fachgebiet zweifelsohne sehr ehrgeizig, aber auch Kameradschaftsabende in lockerer Runde gehörten dazu. Ein Vierteljahrhundert war Gustav Kröger auch Ausbilder für Erste-Hilfe-Lehrgänge, Sofortmaßnahmen am Unfallort (ein Kurzlehrgang) und für den Sanitätsdienst. So werden viele schon ältere Bürger aus Bohmte und Umgebung womöglich einen Erste-Hilfe-Lehrgang bei Gustav Kröger absolviert haben.

Ein Höhepunkt seiner ehrenamtlichen Laufbahn: Er nahm aktiv 1992 und 1993 aktiv an einem Hilfsgüter-Konvoi ins damals bitterarme Rumänien teil. Die Gerätschaften waren für Kliniken, Bekleidung und Lebensmittel für Familien. Die Bilder wird Gustav Kröger niemals vergessen: hier war es eine elementare Armut; wird heute in Deutschland von Armut gesprochen, so geht es um soziale Teilhabe. Die Hilfsgüter-Tour 1995 hat er noch mit vorbereitet. Stolz war Gustav Kröger, der viele Jahre noch mit dem einstigen Kreisbereitschaftsführer Heinz Böster aus Eielstädt zusammenarbeitete, als sein Sohn Detlef in die Funktion des Kreisbereitschaftsführers aufstieg und Sohn Guido über den Sanitätsdienst, den Fernmeldedienst zur Fachgruppe IuK (Information und Kommunikation) kam und der heute die Homepage des DRK-Kreisverbandes Wittlage www-drk-wittlage.de gestaltet. Gustav hat noch viele Super-Acht-Schmalfilme und Fotos aus seiner DRK-Arbeit; er konnte Menschen in Not helfen, manchmal kam auch die Hilfe zu spät, etwa bei der Suche nach vermissten Personen. Für Gustav Kröger war die Arbeit im DRK ein Eckpunkt sind seinem gesamten Leben. Die Seniorengruppe machte sich noch heute so gut es geht für gesellschaftliche Aufgaben nützlich. Die Versammlung gedachte mit einer Schweigeminute an den verstorbenen Willi Schnitker, einst DRK-Kreisgeschäftsführer und Ehrenmitglied, der ebenfalls zu der Bohmter DRK-Senioren-Mannschaft gehörte.

Einen zusätzliichen Link hierzu findet Ihr auch unter: https://www.clva.de/seite/516446/personen-der-zeitgeschichte-im-wittlager-land.html

Text und Foto: Eckhard Grönemeyer