Sanitätskräfte werden fast zu jedem Brandeinsatz gerufen
die Rauchgasgefahr ist lebensbedrohend – die Öffentlichkeit sollte über diese Gefahren breit informiert werden
Bei einem Brandeinsatz von gewisser Bedeutung werden gleichzeitig neben den Brandschutzkräften und der Polizei gleichzeitig der DRK-Rettungsdienst verständigt. Jetzt im November 2020 brannte ein großes bäuerliches Strohlager in Eielstädt. Während die Freiwilligen Feuerwehren möglichst zügig und doch umsichtig dem Brandherd zu Leibe rücken, bleiben die hauptamtlichen Rettungssanitäter außerhalb des unmittelbaren Gefährdungsbereiches in Bereitschaft? Warum, könnte der Beobachter fragen? Was wollen die Rettungssanitäter hier?
Selbst in einem bäuerlichen Strohlager könnten sich Kinder oder Erwachsene aufgehalten haben und z.B. sich eine Rauchgas-Vergiftung zugezogen haben. Hier besteht ein hohes Lebensrisiko, so dass unmittelbar durch den Rettungsdienst medizinische Notfallhilfe geleistet werden muss.
Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren sind zwar gut ausgebildet, nicht nur in den Löschtechniken, sondern auch in der Vermeidung von Unfällen. Doch es bleibt immer ein Restrisiko, weil die Löschkräfte unter großem Zeitdruck stehen, weil die Schadenslage nicht übersichtlich ist. Trotz Ausleuchtung mit Scheinwerfern gibt es oftmals dicke Rauchschwaden, die die Sicht erschweren.
Die Feuerwehrkräfte wissen um die Gefahren einer Rauchgasvergiftung und die Einsatzkräfte gehen nur unter Atemschutz in den Gefährdungsbereich. Jedes Atemschutzteam ist durch ein zweites gesichert, dass etwas abseits in Bereitschaft wartet. Ein Atemschutzgerätewart der Feuerwehr achtet sorgsam darauf, dass die einzelnen Teams nur eine begrenzte Zeitdauer eingesetzt und dann abgelöst werden. Dies wird sogar dokumentiert. Hier sind die Feuerwehren sehr professionell, immerhin geht es um Menschenleben.
Feuerwehrkräfte können sich Verletzungen während des Einsatzes zuziehen wie Schnittverletzungen oder Knochenbrüche und Verstauchungen. Hier hilft der DRK-Rettungsdienst, der vor Ort in Bereitschaft steht.
Ist der Brandeinsatz unter Kontrolle und die Feuerwehr leistet nur noch über Stunden eine Brandschutzwache, weil es noch „Brandnester“ geben könnte, die erneut aufflackern, so kann der hauptamtliche DRK-Rettungsdienst mit dem RTW abrücken.
Gibt es jedoch einen Engpass, weil zeitgleich andernorts größere Einsätze anstehen und der hauptamtliche Rettungsdienst wird dort dringlich benötigt, so wird das örtliche DRK verständigt als Ablösung, die dann mit einem KTW und Sanitätsfachkräften anrücken. So wird es auch gehandhabt, wenn es Großbrände gibt, wo das Einsatzgeschehen über viele Stunden dauert und ein Sanitätsdienst vor Ort erforderlich ist. Bei Wohnhausbränden, wo Bewohner obdachlos werden, hilft das DRK oftmals mit ersten Versorgungsleistungen, einer Betreuung vor Ort, Verpflegungsleistungen oder gar einer vorübergehenden Unterbringung.
Das Aufgabenspektrum für DRK-Sanitätskräfte ist somit vielseitig. Die Feuerwehren dominieren bei einem Brandeinsatz, aber die Sanitätskräfte des DRK gehören auch zum Eisatzgeschehen. Der breiten Öffentlichkeit ist dies meist nicht bewusst.
Text und Bilder: Eckhard Grönemeyer