2. Digitaler Dienstabend
Die virtuelle Vorstellung der DRK-Führungsgruppe im DRK-Kreisverband Wittlage und der geschützte Behörden-Funksprechverkehr zwischen Rettungsleitstelle und der Basis
Altkreis Wittlage. Der zweite virtuelle Dienstabend im DRK-Kreisverband Wittlage wurde gestaltet vom Kreisbereitschaftsleiter Kai Kuckert und dem Leiter der Führungsgruppe Raphael Fietz. Diesem Lenkungsgremium, das im Einsatzfall die Koordinierung übernehmen soll, gehören sieben Personen mit qualifizierter DRK-Ausbildung an. Virtuell vorgestellt wurde das derzeit im DRK eingesetzte Digitalfunkgerät mit seinen vielfältigen Funktionen. Außerdem gab es eine Einführung in die Betriebssprache des verbindlichen Behördenfunkverkehrs. Aufgrund der bisher äußerst positiven Erfahrung mit der virtuellen Ausbildung könnte diese Ausbildungsform auch nach Beendigung der Corona-Krise bei Bedarf fortgeführt werden, weil es für die Teilnehmer so effektiv ist. So hat die Krise ungewollt eine neue Ausbildungsmethode im ehrenamtlichen Bereich gefördert, wobei der DRK-Kreisverband Wittlage in der Region damit eine Vorreiter-Rolle übernommen hat.
Bei größeren Schadenslagen, etwa bei Unglücksfällen mit einer größeren Zahl von Verletzten, bedarf es mehr als eines Rettungsteams vor Ort. Um schnell und wirkungsvoll allen Betroffenen Hilfe zu leisten, gibt es für die Koordinierung innerhalb des DRK-Kreisverbandes eine Führungsgruppe, die vom DRK-Zugführer Raphael Fietz geleitet wird. Die DRK-Ortsverbände Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln mit Venne entsenden in dieses Gremium jeweils gleichgewichtig Führungskräfte. Der Laie denkt beim DRK meist nur an die Aufgabe des Sanitätsdienstes, weniger an die des Betreuungsdienstes und der Teams für Technik und Sicherheit. Wenn beispielsweise im Brandfall ein Mehrfamilienhaus evakuiert werden muss und dies in der kalten Jahreszeit und zur Nachtzeit, so müssen die Betroffenen schnell und sicher untergebracht und versorgt werden. Dies ist etwa eine Aufgabe des Betreuungs- und Sozialdienstes.
In der Videokonferenz über das digitale Zoom-Communications-System gab DRK-Kreisbereitschaftsleiter Kai Kuckert allen Mitgliedern der Führungsgruppe Gelegenheit, sich den etwa 30 Teilnehmern der Chat-Dienstveranstaltung per Bild und Ansprache vorzustellen. In dem Leitungs- und Lenkungsgremium, das vom DRK-Kreisverband getragen wird, wirken mit als Leiter Raphael Fietz, Christoph Hagemann, Larissa Drüge, Dennis Bettenbrock, Katharina Uhlmann, Marvin Roth und Markus Knapp.
Die Mitglieder der Führungsgruppe tragen im Einsatzgeschehen eine Weste mit deutlich sichtbarer Funktionsbeschreibung darauf. Die Führungsgruppe führt regelmäßig Fortbildungen durch, bei denen es in Theorie und Praxis um mögliche Einsatzszenarien geht; auch gibt es Nachbesprechungen von abgelaufenen Einsätzen jeweils mit dem Ziel der Einsatzoptimierung.
Funksprechverkehr im DRK
Im DRK-Kreisverband gibt es einheitliche Digitalfunkgeräte sowohl für den Funkverkehr mit der Rettungsleitstelle als auch nur begrenzt auf wenige Teilnehmer am Ort des Einsatzgeschehens. Früher gab es für jede Funkkreis-Ebene eigene Geräte im Vier-Meter-Band und im Zwei-Meter-Funkwellenband, dies war sehr aufwendig; heute können mit einem einzigen Gerät auf unterschiedlichen Kanälen Funkgespräche abgewickelt werden, viel schneller und effektiver. Mit dem Drucken einer einzelnen Taste werden der Rettungsleitstelle in Osnabrück Daten zur Lage übermittelt, etwa wenn das Einsatzfahrzeug am Einsatzort angekommen ist die Ziffer 4 oder die Ziffer 8 wenn der Rettungswagen das angesteuerte Krankenhaus erreicht hat. Wichtig auch eine rote Notruf-Taste etwa für den Fall, dass die Fahrzeugbesatzung selbst einen Unfall erleiden sollte oder die Helfer vor Ort bedroht werden. Durch die vorgegebene Funksprache soll unbedingt eine Funkdisziplin eingehalten werden, nämlich alle Meldungen sollen kurz, knapp und präzise sein, es kann im Einzelfall um die Rettung von Menschenleben gehen. Bei besonderer Dringlichkeit kann mit einer Drucktaste ein Vorrang vor anderen laufenden Funkgesprächen hergestellt werden. Alle Helfer im DRK sollten die Handhabung der Funkgeräte sicher beherrschen.
Bilder und Text: Eckhard Grönemeyer