Halbjahresabschluss der Kleiderkammer vom DRK-Kreisverband Wittlage -
Integrationsarbeit vor Ort
Für die Kleiderkammer arbeiten 17 Frauen im DRK-Team unter der Leitung von Anette Pannenborg ehrenamtlich, sortieren, waschen, und ordnen gut brauchbare Bekleidungsstücke so ein, dass die Kunden für sie passende Stücke schnell finden. Zu dem wöchentlichen Ausgabetermin kommen inzwischen Kundinnen und Kunden in großer Zahl mit Migrationshintergrund.
Vor der Sommerpause wurde bei einer gemeinsamen Kaffeetafel besprochen, wie das Angebot für die Zielgruppe der Migranten noch attraktiver gemacht werden kann, wie eine gemeinsame Kommunikationsebene geschaffen werden, auch bei bestehenden Sprachbarrieren. Das DRK als humanitäre und international tätige Organisation möchte auch vor Ort einen Beitrag leisten, dass die Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen sich austauschen, dies als eine Vorstufe einer Integration.
Anette Pannenborg zeigte sich erfreut darüber, dass die aus Damaskus in Syrien stammende Susan Alzoubi, Mutter von vier Kindern im Alter von 20, 17, 15 und 7 Jahren, im DRK-Kleiderteam seit einigen Monaten mitarbeitet. Susan, die am 15. Februar a1979 geboren wurde, spricht inzwischen sehr gut deutsch. Sie war in ihrem Heimatland Lehrerin an einer Grundschule. Dieser Studienabschluss wird in Deutschland nicht anerkannt, so ist die Mutter von vier schon selbständigen Kindern jeden Mittwoch in der Kleiderkammer präsent. Sie kann in ihrer Muttersprache den Kontakt zu ankommenden Flüchtlingen herstellen.
Nach der Sommerpause möchte die DRK-Kleiderkammer Wittlage eine Teestunde parallel zur Ausgabe der Bekleidung anbieten, speziell auch für Flüchtlinge aus anderen Kulturkreisen. So gibt es einmal im Monat syrischen Kaffee, dazu Kekse mit eingebackenen Datteln und Susan kann ihre Landsleute über die hiesige Kultur und Lebensgewohnheiten informieren.
Ebenfalls wirkt Swetlana Kostanaj, die bereits 1995 aus Kasachstan nach Deutschland kam, im Team der DRK-Kleiderkammer mit. Ihre Vorfahren mütterlicherseits hatten deutsche Wurzeln und sie fühlt sich im Wittlager Land nach über 25 Jahren fast heimatlich zu Hause.
Der DRK-Kreisverband ist froh darüber, dass die beiden Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern in die ehrenamtliche Arbeit vor Ort einbringen und man hofft darauf, dass weitere Menschen mit Migrationshintergrund diesem Beispiel folgen mögen.
Die Plauderstunde mit fremdländischen Getränken und Gebäck finanziert der DRK-Kreisverband als Beitrag zur Integration.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer