Kartoffelsalat für die Gäste der „Wittlager Mahlzeit“ im DRK-Sozialzentrum
Wittlager Mahlzeit mit "kalter Küche"
Gut 100 Gäste waren am Mittwoch in das DRK-Sozialzentrum gekommen, um an der preiswerten Mittagsmahlzeit teilzunehmen. Etliche Gäste kommen schon um kurz nach 11 Uhr, nutzen die Zeit bis zum Auftragen der Mittagsmahlzeit um mit den Tischnachbarn und Bekannten zu plaudern, andere kommen auch nach der Begrüßung und dem gemeinsamen Singen. Hier ist die Teilnahme kein Zwang, alles ist möglich, auch wer nur schnell das Essen einnimmt und das DRK-Sozialzentrum zügig danach wieder verlässt – alles ist möglich, es gibt keine Vorgaben.
Den Dauergästen ist bekannt, dass es keinen Speiseplan für die kommende Woche gibt, weil Gemüse und Fleisch möglichst günstig eingekauft werden muss, denn die Erlöse aus den freiwilligen Spenden der Essensteilnehmer sind oftmals sehr begrenzt.
In großen Wannen wurde der Kartoffelsalat „verfeinert“. Die 50 kg Kartoffelsalat wurden angereichert mit 80 gekochten Eiern, mit einer großen Anzahl Gewürzgurken und frischen Tomaten – alles sehr klein geschnippelt -. Jürgen Luckas, der einst bei einem Bäckermeister in Hunteburg eine Bäckerlehre absolvierte, hatte die mühevolle Aufgabe, die Zutaten unter den Kartoffelsalat zu mengen, alles sehr hygienisch mit gewaschenen Händen und Handschuhen.
Auch körperlich eine anstrengende Arbeit, aber als gelernter Bäcker, konnte Jürgen diese Aufgabe gut bewältigen. Für die Essensausgabe standen dann rund 55 kg verfeinerter Kartoffelsalat zur Verfügung, der in Terrinen zum Sattessen auf die Tische gestellt wurde.
Heißwürstchen wurden gut 200 Stück im Wasserbad ausreichend erhitzt und von den Helferinnen verteilt. Etliche Gäste aßen auch zwei oder mehr Würstchen – solange der Vorrat reichte. Von den Gästen gab es viel Lob für den Kartoffelsalat, der bei der Ausgabe noch mit Petersilie und aufgeschnittenen Gewürzgurken dekoriert wurde.
Möglicherweise wird der Arbeitsaufwand nicht von allen Gästen erkannt und gewürdigt. 80 Eier kochen, die Schale abpellen, dann in Stückchen schneiden, 3 kg Gewürzgurken und 2 kg rote Tomaten waschen und in mundgerechte Stückchen schneiden – dies erforderte Zeit und war mühsam.
Glasschälchen mit Senf und Löffel zum Selbstbedienen standen auf den Tischen. Also sollten die Gäste die Würstchen nicht direkt in das Senfschälchen tunken – ob dies so eingehalten wurde? Schnittbrot-Scheiben gab es auf Wunsch für Gäste, die den Salat nicht vertragen. Und als Dessert gab es Mascarpone-Creme mit Quark und Fruchtspiegel, von Annegret Teckemeyer vom DRK-Team vorbereitet. Danach gab es Kaffee und zuvor Tafelwasser. Diesmal konnten die Essensgäste nicht wie gewohnt eine zusätzliche Portion für zu Hause
mitnehmen, weil dann fast die doppelte Menge von Kartoffelsalat und Zutaten hätte eingekauft werden müssen. Registriert wurden bei dieser Mahlzeit 107 Essensgäste und der Erlös im Sparschwein – geteilt auf die Personenzahl knapp über 3 Euro. Die echten Gesamtkosten dürfte der Spendererlös nicht decken. Möglich wird das geschätzte Angebot der „Wittlager Mahlzeit“, weil viele Hilfskräfte vollständig unentgeltlich sämtliche Arbeitsleistungen erbringen, es zusätzliche Sach- und Geldspenden von dritter Seite gibt. Für eine Bratwurst bei den Volksfesten zahlt der Gast mindestens 3,50 Euro, mehr für eine Currywurst und ein Getränk. Die Geldspende für die Essensteilnahme ist freiwillig, am Ausgang steht ein großes Sparschwein, wo anonym kleine oder größere Münzen oder auch Papiergeld eingeworfen werden kann. Fast am Ende der Öffnungszeit gaben die Eltern dem Schulkind 2 Euro, die dieser für drei Personen für das Mittagessen in das Sparschwein einwarf, dies zufällig vor den Augen einer freiwilligen Hilfskraft, die das Geschirr von den Tischen abräumte, es bleibt jedem selbst überlassen.
Auf der anderen Seite holte das DRK-Team Verpflegung Äpfel und Birnen sowie ein halbes Dutzend große „gelbe Zentner“ Kürbisse, die großzügig gespendet wurden von einer Familie in Heithöfen und so sind es auch die Marmeladengläschen, die dauerhaft von einer fleißigen Bürgerin gespendet werden. Für die Mitnahme von Gläsern wird eine Spende erbeten. Auch dieser Erlös dient der Finanzierung des Gesamtprojekts „Wittlager Mahlzeit“.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer