Mitgliederversammlung Ortsverein Bad Essen
DRK Ortsverein Bad Essen hält Mitgliederversammlung ab, mit Beschlussfassung der neuen Satzung
Wittlage. Drei Mal war die Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins Bad Essen coronabedingt abgesagt worden – jetzt fand sie am Mittwoch im Begegnungsraum des DRK-Sozialzentrums an der Burgstraße unter Einhaltung der Abstands- und Schutzregeln statt. Beschlossen wurde eine neue Vereinssatzung aus formal-rechtlichen Gründen; außerdem wurde mit Dr. Ulrich Billenkamp aus Bad Essen neu ein zweiter stellvertretender Vorsitzender einstimmig gewählt. Als Wahlleiter fungierte Bürgermeister Timo Natemeyer. Zuvor hatte DRK-Ortsvereinsvorsitzender Josef Hoffschröer in seinem Rechenschaftsbericht von einer angespannten Finanzlage gesprochen, weil aufgrund der Pandemie viele Einnahmen weggebrochen seien.
In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Timo Natemeyer den Aktiven des DRK-Ortsvereins Bad Essen für ihren anerkennenswerten Einsatz, etwa bei der logistischen Unterstützung der Tafel und der Bereitschaft, im Notfall Hilfe zu leisten. Das DRK als anerkannte Hilfsorganisation finanziere sich weitgehend aus den Sanitätsdiensten bei Veranstaltungen, die wegen der Pandemie fast gänzlich ausgefallen seien. Die laufenden Unterhaltungskosten, etwa auch für das Sozialzentrum würden dagegen weiterlaufen. Die Gemeinde Bad Essen stehe an der Seite ihrer Vereine und würde diese in einem prekären Notfall nicht alleine lassen, weil die Arbeit der Vereine für das Gemeinschaftsleben viel zu wichtig sei, so der Bürgermeister.
DRK-Ortsvereinsvorsitzender Dr. Hoffschröer dankte Bürgermeister Natemeyer dafür, dass er dem Roten Kreuz in schwieriger Zeit Mut gemacht habe. Das im September 2018 eingeweihte DRK-Sozialzentrum sei im Jahr 2019 für insgesamt 159 Veranstaltungen genutzt worden. Da die Gemeinde Bad Essen ihr Dorfgemeinschaftshaus in Rabber für einen begrenzten Zeitraum wegen des großen Bedarfs als Kindertagesstätte nutzen werde, müssten zusätzliche Veranstaltungen in das DRK-Sozialzentrum verlegt werden. Hier liege die Terminplanung in den Händen des Ehepaares Raube, das sich hervorragend um die organisatorischen Belange gekümmert habe. Der DRK-Kreisverband Wittlage und der DRK-Ortsverein Bad Essen tragen gemeinsam den Schuldendienst für das DRK-Sozialzentrums. So ist eine effektive Nutzung des DRK-Sozialzentrums durchaus wünschenswert und sinnvoll, hob Josef Hoffschröer hervor. Hier finden auch die DRK-Erste-Hilfe-Lehrgänge statt, weil die Abstandsregeln räumlich eingehalten und für die Übungen jetzt vom Modegeschäft Bröermann bereitgestellte „Schaufenster-Puppen“ genutzt werden anstatt diese direkt am Partner durchzuführen.
Im September 2019 sei die „Wittlager Mahlzeit“ gestartet und bis zur Einstellung aufgrund der Corona-Schutzregeln im März wurden 26 Termine mit insgesamt 3.496 Besuchern durchgeführt; bei den Einzelveranstaltungen seien es oft bis zu 150 Personen gewesen. Dank sprach der Vorsitzende der Crew des DRK-Verpflegungszuges aber auch der Helfergemeinschaft des ökumenischen Arbeitskreises der hiesigen Kirchengemeinden aus. Die Corona-bedingte Zwangspause sei genutzt worden, um im Rahmen einer Gewährleistung den Großkochtopf in der Küche auszutauschen, so dass dort jetzt bis zu 150 Liter Eintopf zubereitet werden könnten. Der Bedarf für diese Aufstockung habe sich abgezeichnet.
Der DRK-Ortsverein setzt sich nach den Worten von Dr. Hoffschröer dafür ein, dass die Gemeinde Bad Essen zusätzliche Defibrillatoren (AED) beschafft und aufstellt, so dass bei einem Herzstillstand schnell wirkungsvoll Hilfe geleistet werden könnte. Sowohl das AED im Sole-Freibad als auch das in der Tennishalle seien bereits zur Rettung von Menschenleben eingesetzt worden. Die Bereitschaftsleiter im DRK-Ortsverein Bad Essen könnten sich vorstellen, dass es zukünftig in der Gemeinde Bad Essen das Angebot eines Sanitäters vor Ort geben könnte.
Nachdem stellvertretender Vorsitzender Günter Harmeyer die von DRK-Justiziar Bönnschen geprüfte und mit dem Registergericht und dem Finanzamt bezüglich der weiteren Anerkennung der Gemeinnützigkeit abgestimmt Vereinssatzung vorgestellt hatte, wurde diese einstimmig angenommen.
Einen schwierigen Part hatte Schatzmeisterin Andrea Wobig, nämlich wie die corona-bedingten Einnahmeausfälle kompensiert werden könnten. Etliche Gewerbetreibende wären aufgrund einer persönlichen Anspräche bereit gewesen, die Arbeit des DRK vor Ort mit einer Geldspende zu unterstützen. Mathias Pauck sei gegenwärtig in der Gemeinde werbend für neue passive Mitglieder unterwegs. Derzeit hätten bereits 50 Einwohner sich für eine passive Mitgliedschaft entschieden, was eine große Hilfe für den DRK-Ortsverein bedeute. Die Unterstützung sei dringend notwendig. Nach dem Bericht des Kassenprüfers Florian Sandkühler wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt und Nelia Ouchikh wurde als neue Kassenprüferin für Fredi Baptist, der ausgeschieden war, gewählt.
Die neu beschlossene Satzung des DRK-Ortsvereins Bad Essen sieht vor, dass es neben dem Vorsitzenden zwei gleichberechtigte Stellvertreter gibt. Unter der Wahlleitung von Bürgermeister Timo Natemeyer wurde als einziger Kandidat einstimmig Dr. Ulrich Billenkamp (Jahrgang 1956) gewählt, der sich zunächst den Mitgliedern vorgestellt hatte. Er ist seit 1992 in Bad Essen beheimatet und war früher als Oberarzt am Krankenhaus Ostercappeln und davor als Notarzt unterwegs, so dass er die Arbeit des DRK-Sanitätsdienstes aus eigener Erfahrung wertschätzen kann. Ulrich Billenkamp ist jetzt als Chefarzt der Internistischen Abteilung am hiesigen Krankenhaus tätig. Sehr gerne würde er sich im Team mit dem Vorstand und der Helferschaft für die Ziele und Belange des hiesigen Roten Kreuzes einsetzen. Das Ehrenamt hat im DRK einen besonderen Stellenwert. Bürgermeister Timo Natemeyer und DRK-Vorsitzender Hoffschröer beglückwünschten Ulrich Billenkamp zu seiner Wahl und verbanden damit die Hoffnung auf eine langjährige positive Zusammenarbeit.
Text und Bilder: Eckhard Grönemeyer