Vorstellung des Projektes „Herzensreise“ im DRK-Kreisverband Wittlage
– ein Pilotprojekt mit Alleinstellungsmerkmal
In der DRK-Kreismitgliederversammlung konnte Vanessa Knapp als Sprecherin des Organisationsteams einen Zwischenbericht geben. Gestartet wurde das Projekt genau vor einem Jahr in der seinerzeitigen DRK-Kreisversammlung. Das Projekt „Herzensreise“ gibt es im DRK-Landesverband Niedersachsen bisher nicht. Rechtliche Bedenken bestehen gegen dieses Dienstleistungsangebot nicht, weder wettbewerbs- noch haftungsrechtlich.
Worum geht es: Menschen am zeitlich absehbaren Lebensende, etwa bei schwerster Erkrankung oder einem Höchstalter DRK-Fahrzeug, z.B. einen Krankentransportwagen. Das Angebot ist für den Betroffenen kostenfrei – es wird durch Spenden finanziert, die Begleiter vom DRK arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich – soweit die Kurzfassung, denn der Name „Herzensreise“ bedarf der Erklärung. Es ist keine gewöhnliche Reise-Dienstleistung, wie sie von gewerblichen Unternehmen erbracht wird.
Zum Organisationsteam gehören neben Sprecherin Vanessa Knapp, Dr. med. Kartrin Deforth und Dr. Uwe Deforth sowie Fabian Koop, das gesamte Team kann verstärkend auf 15 aktive DRK-Helferinnen und Helfer zurückgreifen, die teilweise hauptberuflich in Gesundheits- oder Pflegeberufen tätig sind, so dass fachgerecht Begleitungsteams, je nach Zielort und Anforderungsprofil, zusammengestellt werden können. Anfragen, oft von Angehörigen oder auch von den Trägern von Pflegeeinrichtungen, werden im Team geprüft, ob die Fahrt mit dem Schwerstkranken sicher und verantwortungsvoll durchgeführt werden kann.
Persönlichkeitsrechte der Betroffenen werden geschützt, deshalb keine Namen oder individuelle Fotos, außer es ist ausdrücklich gewünscht. Vanessa Knapp stellte einzelne Fallbeispiele vor:
Ein Schwerstkranker wurde zur Grabstätte seines vorverstorbenen Bruders gefahren; der Betreute selbst verstarb kurze Zeit später. Drei Helfer fuhren mit einer krebskranken Frau im Endstadium aus Melle zu einer Familienbegegnung nach Sahlenburg an der Nordsee. Die Frau verstarb kurze Zeit später. Mit einer 103jährigen Seniorin fuhr das Team „Herzensreise“ nach Thuine zur Jubiläumsfeier der Tochter.
Durch einen Flyer und durch die Präsenz bei örtlichen Veranstaltungen und Volksfesten wird das Projekt „Herzensreise“ vorgestellt. Bei einer Sportveranstaltung des SV-Hunteburg wurden Spendengelder gesammelt und der DRK-Aktion zur Verfügung gestellt. Die DRK-Kleiderkammer in Wittlage spendete einen ansehnlichen Betrag aus dem Erlös eines Verkaufsstandes beim Historischen Markt 2024. Es gab dazu verschiedene Presseberichte, so dass die breite Öffentlichkeit sich künftig etwas unter dem Begriff „DRK-Herzensreise“ vorstellen kann. Auf dem Ponymarkt in Hunteburg sei das Projekt auf einer LED-Wand präsentiert worden. Das Projekt kann auch über die Grenzen des „Wittlager landes“ hinaus aktiv tätig werden, so lange es im Umland keine Aktionen gibt, die in gleicher humanitärer Art und Weise tätig werden. Das Projekt „Herzensreise“ sei nach einem Jahr gut angelaufen und sollte tatkräftig in die Zukunft des DRK-Kreisverbandes Wittlage als Träger geführt werden, erklärte Vanessa Knapp.
Bericht und Foto: Eckhard Grönemeyer